Gisela Siegele verabschiedet sich aus dem aktiven Chorleben

Eigentlich war es eine Chorprobe wie immer dienstags, 20.30 Uhr im Kleinen Saal im KuB. Aber dieser 23. Januar 2018 ist doch etwas anders.

Mir gegenüber, 1. Reihe im Alt in der Mitte, sehe ich auch an diesem Abend Gisela Siegele. Lächelnd wie immer, hier noch ein Gruß, dorthin noch ein Nicken und dann volle Konzentration auf unseren Chorleiter und das Einsingen. Demnächst wären es 30 Jahre gewesen, in denen für Gisela das Dienstagabend-Programm war: Chorprobe! Für anstehende Konzerte das gemeinsame Chorwochenende zu besuchen war ebenso Selbstverständlichkeit wie „Arbeitseinsatz“ beim Concordia-Hock oder bei der VdK-Bewirtung. Genossen hat sie die Chorgemeinschaft und gemeinsame Ausflüge und schöne Reisen.

Lange hat sie überlegt und sich letztendlich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber irgendwann fordert das Alter seinen Tribut, und jetzt also sagt sie: Ich höre auf. „Wir verlieren Dich ungern“ ist das, was wir alle denken, und als wir ihr das Ständchen singen - „Heute hier, morgen dort“ hat sie sich gewünscht – mit der letzten Textzeile „…und dabei wird mir klar, dass nichts bleibt, wie es war“ schwingt schon ein wenig Wehmut mit. Aber lächelnd, wie von ihr gewohnt,  bedankt sie sich für den Abschiedsstrauß – leuchtende Rosen - und lädt zum Sekttrinken. Da gibt es dann viele Umarmungen und gemeinsames Schwelgen in Erinnerungen. „Ich werde zehren von diesen schönen gemeinsamen Erlebnissen, und natürlich werde ich an Euch denken, eure Konzerte besuchen und vorher eifrig Karten verkaufen. Danke für die Freundschaft, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft! Und wenn ich auch mal wieder ein Anliegen habe – z. B., wenn der Wasserhahn tropft – komme ich und frage jemanden. “ Ganz speziell dieser letzte Appell verklang nicht ungehört, wie das  Angebot, das ihr im Laufe des Abends noch gemacht wurde, beweist.

Sie hat ihre letzte Chorprobe genossen und ein nettes Lob ausgesprochen: „Ihr im Sopran habt heute besonders strahlend gesungen. Da hat Herr Erber wirklich viel erreicht mit der intensiven Stimmbildung.“

Bleibt uns nur noch, ihr für die kommende Zeit gute Gesundheit zu wünschen und zu hoffen, dass ihr ihre positive Lebenseinstellung und aktive Teilnahme am täglichen Leben – das Concordia-Chorleben eingeschlossen - noch recht lange erhalten bleibe. Alles Gute, liebe Gisela, und bis dann!

Madeleine Bierwirth