Gemischter Concordia-Chor begeisterte in St. Jakobus sein großes Publikum

Kompositionen von Antonio Vivaldi, Wolfgang Amadeus Mozart und Felix Mendelssohn Bartholdy standen auf dem Programm des sehr anspruchsvollen und hervorragend gelungenen Konzertes, das der Gemischte Chor der Concordia zusammen mit dem zehnköpfigen Freiburger Instrumentalensemble „Camerata Concordia“,  Sibylle Schaible (Sopran) und Dieter Martin (Orgel) unter der Leitung von Wolfgang Erber am vergangenen Sonntag in der St. Jakobuskirche darbot.

Der im liturgischen Jahresablauf sogenannte Sonntag „Laudate ...“ (Lobet Gott) und der Ort der Konzertdarbietung waren freilich nicht zufällig so gewählt, sondern bildeten den symbolträchtigen Hintergrund für ein hervorragendes Konzert, wie man es von einem Amateur-Ensemble von der Zusammensetzung des Gemischten Chores der Concordia wahrlich nicht oft zu hören bekommt. Der Chor, das kleine Orchester und die Solisten waren im Zentrum vor dem Altar der Kirche positioniert und füllten den gegebenen Raum auch optisch optimal aus.  Im dritten Teil des Chorkonzertes, in dem Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy erklangen, war der Chor sowohl von der Empore aus, also unmittelbar bei der Orgel,  und schließlich wieder vom Altarraum aus zu hören.

Zur Eröffnung ließ Organist Dieter Martin das 32 Register umfassende Instrument der Jakobuskirche in meisterhafter Weise bei den drei Sätzen aus dem Concerto del Sigr. T. Albinoni von J.G. Walther (1684-1748) erklingen. Zuvor ergriff Pfarrer Hermann Vogt als Hausherr das Wort zum Gruß an die zahlreich erschienenen Zuhörer. Dabei ließ er freilich den eingangs erwähnten inhaltlichen Zusammenhang der gewählten Chorliteratur mit dem liturgischen Sonntag „Laudate“ nicht unerwähnt. Nach der Eröffnung des Konzertes mit dem genannten Orgelstück eröffneten der Chor und das Orchester ihren Konzertteil mit drei Werken von Antonio Vivaldi, wobei die sehr einfühlsam interpretierende Sopranistin Sibylle Schaible beim dritten Stück mit dem Titel „Jubilate, o amoeni chori“ (RV 639) zum ersten Mal zu hören war und spontan alle Zuhörerherzen für diese wunderbare Musik zu öffnen verstand.

Auch bei mehreren folgenden Kompositionen von Mozart und Mendelssohn war dies nicht minder der Fall. Die immer wiederkehrenden - in lateinischer Sprache gefassten - Aufforderungen, in das Lob Gottes einzustimmen: „Jubilate“ und „Laudate“, erklangen in sehr unterschiedlichen Variationen bei allen Werken, die Wolfgang Erber als versierter Dirigent für diesen Konzertabend ausgewählt hatte. Dabei verstand er es fraglos, durch seine Überzeugungs- und Motivationskunst als erfahrener Musiker und Dirigent, die Sängerinnen und Sänger des Gemischten Chores der Concordia zu Höchstleistungen zu führen.

In einer E-Mail, die er nach einer langen und anstrengenden Probe wenige Tage vor dem Konzert an alle Chormitglieder richtete, sprach er diese nach Art eines guten Trainers zum Beispiel wie folgt an: „...herzlichen Dank für Ihr enormes Stehvermögen, Ihre Geduld und Konzentration bei der Mammut-Probe! In der Kombination dieser drei wesentlichen Eigenschaften haben wir schon bei dieser Gelegenheit mit beeindruckender Spannkraft musizieren können;  und genau die wünsche ich mir und natürlich uns allen für das Konzert. Wir sind so gut präpariert, dass wir mit Selbstbewusstsein, Schwung und maximaler Hingabe musizieren können.“ Wolfgang Erber hat diese Gedanken freilich nicht als Beitrag für die Zeitung geschrieben, sondern für „seinen“ Chor. Seine mit diesen Worten übertragene Ruhe und Sicherheit war jedoch bei diesem hervorragenden Konzert deutlich zu spüren. Ein Konzert, das schließlich mit einem Riesenball endete, der wahrlich mehr als verdient war, und zwar für alle Beteiligten: den Chor, die Instrumentalisten, die Solisten und gewiss nicht zuletzt für den Dirigenten.

Autor: Helmut Gall (Von Haus zu Haus)