Auftritt des PJC am 12. März 2016 beim Begegnungsfest im Kultur und Bürgerhaus

So kurz vor der Stimmabgabe zu den Landtagswahlen galt es auch in Denzlingen, ein Zeichen zu setzen. Im Vorfeld wurde um möglichst viele Stimmen zu bekommen, Menschen eher beunruhigt als ermuntert, in die Hände zu spucken und sich dieser Herausforderung immer neu zu uns strömender Menschen zu stellen, sie gemeinsam willkommen zu heißen und zu integrieren.

Auf einem der monatlichen Treffen des Flüchtlingskreises Asyl Denzlingen habe ich von der Idee, am Abend des 12.03.2016 ein Begegnungsfest zu organisieren, erfahren. Es waren gerade Ferien und deswegen fand keine Probe statt.

Aber ich wusste, dass es einige Überlegungen braucht, festzustellen, ob man zu einem Termin singfähig ist, ob eine unserer Dirigentinnen Zeit hat usw... Deswegen startete ich eine Rundmail, damit sich die anderen Chormitglieder bis zu der ersten Probe nach den Ferien schon mal Gedanken machen konnten, ob sie es sich an dem Tag einrichten konnten, einen kleinen Beitrag zum Festprogramm beizusteuern.

Auch ich hatte einiges zu organisieren, da ich eigentlich an diesem Wochenende schon auf zwei Hochzeiten tanzen wollte: das Chorwochenende mit dem Gemischten Chor, das ich dann am Samstag abbrechen wollte, um der Einladung zu einem 50er Geburtstag Folge zu leisten.

Aber wie so oft: erstens kommt es anders zweitens als man denkt. Eine böse Erkältung zwang mich, meine Teilnahme am Probenwochenende zu „canceln“. Aber spätestens zu dem Begegnungsfest wollte ich wenigstens so fit sein, um mit dem PJC "Imagine" zu singen. Kein anderes Lied passt besser zu diesem Abend als dieses, das wir -Sabine sei Dank- rechtzeitig einstudiert hatten und es dadurch mit hineinnehmen konnten in unsere Liedauswahl.

Bei den Vorbereitungstreffen zum Fest war im Vorfeld besprochen worden, wann welche der vielen Ensembles ihren Auftritt haben werden und wo die Künstler-gruppen stehen sollten. Eine große Unbekannte war, wie viele Gäste man erwarten konnte und ob das angebotene Essen überhaupt ausreicht. Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt: Die Halle war brechend voll. Das Essen reichte.... Die Stimmung war sehr freundlich.... verschiedene Beiträge über den ganzen Abend für und mit Flüchtlingen... Genauso hatte man sich das im Vorfeld erhofft.

Dadurch, dass immer mehr Menschen in den Saal kamen, hatten einige die Idee, Tische und Stühle genau dahin zu stellen, wo eigentlich unser Auftritt geplant war - nämlich weiiiiiit weg von der Essensausgabe. Wir kamen schon alleine mit dem Klavier gar nicht mehr durch zu dem uns angedachten Platz. Also stellten wir uns kurzerhand auf die andere Seite der Bühne. Leider standen wir dadurch genau neben der Geschirrrückgabe. Ohne die Mikrofone, die ja an der geplanten Ecke aufgebaut waren, mussten wir gegen den Lärm der Feiernden und gegen das Geschirrgeklapper ansingen. So kamen leider vor allem die leiseren Lieder unseres Auftritts nicht so recht beim Publikum an, wie wir das erhofft hatten. Aber immerhin hatten wir trotzdem das vordere Drittel des Saales mit unseren Stimmen erreichen können und bekamen anerkennenden Applaus. Auch dieses Mal zeigte es sich, was für ein Glücksfall es ist, dass wir in Carolin eine Vizedirigentin haben, die von Auftritt zu Auftritt selbstsicherer agiert.

Trotz aller Widrigkeiten empfand ich die Blume, die jedes Chormitglied nach dem Auftritt als Dankeschön in die Hand gedrückt bekam, als eine Auszeichnung, weil wir mit unserem Beitrag zusammen mit den vielen anderen Künstlergruppen des Abends ein Zeichen gesetzt hatten und dazu beigetragen haben, dass sich die Flüchtlinge zumindest in Denzlingen willkommen fühlen können.

Iris Sanati-Far